top of page
  • Autorenbildmichaelwolf

Bewegung im Markt der Online-/Plattform-Fertiger

Aktualisiert: 21. Feb. 2022

Es gibt immer was zu fertigen: Ob Fräsen, Schneiden oder 3D-Druck: Wenn Entwicklungsabteilungen neue Komponenten für ihre Produktebenötigen, ist der Aufwand oft beträchtlich. Die Konstrukteure entwerfen das Teil, definieren Materialeigenschaften, und die Einkaufsabteilung darf dann eine Liste möglicher Auftragshersteller abtelefonieren. Manchmal kann es auf dieser Strecke Wochen dauern, bis das Teil tatsächlich geliefert wird. Diese Erfahrung macht jeder Ingenieur täglich bei seiner Arbeit: Das wann, wie, wo der Teilebeschaffung bindet viel Kapazität, manchmal mehr als die eigentliche Entwicklung und Erprobung.


Aber auch das fertigende Unternehmen sieht sich einem Dilemma gegenüber: Wie sollen tausende Klein(st)anfragen für Prototypen alle bearbeitet, kommuniziert und angeboten werden? Der mensch muss sortieren, priorisieren und filtern. Das alles muss ein Computer nicht. Hier kann die Digitalisierung zur Effizienzsteigerung beitragen. Durch Online-/Instant Angebote werden CAD-Modelle automatisiert analysiert und ein Preis ermittelt.


Mehrere Start-up-Unternehmen beabsichtigen, als eine Art digitaler Mittler zwischen Entwicklnernund Auftragsherstellern zu fungieren. Dies erweitert den Kreis der potentiellen Produzenten und beschleunigt die Koordination. Laserhub oder InstaWerk bieten Blechteile, Frästeile. Heute analysieren Algorithmen täglich CAD-Modelle und Zeichnungen von tausenden Kunden und unterbreitet ihnen ein Angebot, das die Kosten pro Komponente enthält.



Gleichzeitig gibt es die ersten kleinen Konsolidierungen im Markt. Weil auch andere Start-up-Unternehmen mit sehr ähnlichen Konzepten konkurrieren. Zunächst einmal Laserhub, der in Stuttgart eine Plattform für die Blechbearbeitung in der Industrie aufbaut. Vor fast einem Jahr kündigte das Start-up-Unternehmen eine Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich an. Start-up-Unternehmen, wie z.B. Rapidobjects oder 3D-Hubs, sind auf dem Weg, wobei der Schwerpunkt auf dem 3D-Druck liegt, der vor allem für Prototypen und Kleinserien verwendet wird.


Der Markt ist riesig und hat ein Gesamtvolumen von mehreren hundert Milliarden Euro und ist zudem durch viele mittelständische Unternehmen stark fragmentiert. Der Schwerpunkt liegt auf Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern, vorzugsweise aus Bereichen wie Robotik oder Elektromobilität. Man schätzt, dass etwa die Hälfte der aktuellen Aufträge durch direkte Anfragen, die andere Hälfte durch langwierige Telefonate von Anlagenbauern zustande kommt.





Die Talfahrt im Maschinenbau als Chance für die Digitalisierung


Die meisten Start-up-Unternehmen sehen die Krise der Branche eher als Chance. Nach vielen guten Jahren haben die industriellen KMUs nun Schwierigkeiten. Daher seien viele Unternehmen darauf angewiesen, die Effizienz zu steigern und die Lieferketten zu überprüfen, sagt Tüchelmann: "Damit rückt der Einkauf wieder in den strategischen Fokus der Unternehmen.


Zudem wächst das Netz der Lohnfertiger in einer Rezession schneller: "Die Zulieferer haben aufgrund ihres Maschinenparks hohe Fixkosten - eine gute Auslastung bedeutet alles". Als Kreatize 2018 nach drei Jahren der Umrüstung auf den Markt kam, war es schwierig, freie Kapazitäten bei den echten Produzenten zu finden. "Jetzt stehen sie sozusagen praktisch vor unserer Haustür", sagt Tüchelmann.


1.659 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2_Post
bottom of page