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Heidelberger Druck: Das Drama im Maschinenbau und der Digitalisierung par Excellence

Das es um alles analoge nicht gerade hervorragend steht, ist ja weitläufig bekannt. Aber es gibt ja auch Dinge, da kommt man um das Analoge nicht herum. Dazu gehört beispielsweise der Druck. Durckmaschinen sind hocheffiziente, hochkomplexe und hochpräzise Maschinen - die allerdings immer weniger gebraucht werden, weil auch immer weniger Druckerzeugnisse umgehen. Wie also Umgehen mit dem digitalen Wandel?

Heidelberger Druck ist quasi ein Musterbeispiel für ein Maschinenbauunternehmen, dass durch die Digitalisierung in Zugzwang geraten ist. Eine interessante Perspektive dazu gibt heute das Handelsblatt, in einem sehr lesenswerten Artikel.

Jetzt geht es statt um Visionen für die Zukunft nur noch um die Sicherung der Zukunft. Finanzvorstand Heidelberger Druck, Marcus Wassenberg

Die Take-Aways zur Digitalisierung im Maschinenbau bei Heidelberger Druck aus dem Artikel

  • Der Chef-Digitalisierer Ulrich Hermann verfolgte seit 2016 die Strategie, statt Maschinen sog. "Subskiptionen" zu verkaufen, also Nutzungen der Maschine und Druckleistung im Abo

  • Diese Modelle erfordern jedoch einen erhöhten Finanzierungsbedarf, da die Maschine quasi durch den Herstellr vorfinanziert werden muss.

  • Aufgrund von internen Machtkämpfen um die Strategie verlässt Hermann nun das sinkende Schiff, auch da seine Vision nicht finanzierbar erscheint

  • Der Konzern steht aufgrund von niedriger Bewertung, hoher Nettofinanzverschuldung und negativen Cashflow schlecht da

  • Notwenige Finanzierungen könnten durch den chinesischen Investor Masterwork kommen, der bereits 8,5% an der Firma hält

  • Laut Handelsblatt fehlt es der Firma aufgrund interner Machtkämpfe an einer schlüssigen Strategie und der Möglichkeit qualifiziertes Personal aufzubauen, da Machtquerelen zu Chaos führen und Mitarbeiter demotivieren.

Heideldruck ist traditionell ein Maschinenbauer, der mit seinen Maschinen den Ruf genoss, perfekte und ewig haltbare Qualität zu liefern. Die Maschinen wurden nicht vertrieben, sie wurden verteilt

Man sieht es ja mal wieder: Hochmut kommt vor dem Fall und mangelnde kreativität im Umgang mit der Digitalisierung scheint ein Grundcharakteristikum des Maschinenbaus zu sein.


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